Der spanische Energiekonzern Iberdrola hat 2020 den geringeren Strom- und Gasverbrauch durch die Corona-Krise zu spüren bekommen. In vielen Ländern wurde aufgrund der Lockdowns weniger Energie benötigt. Zudem verzögerten sich einige Projekte, und die zusätzliche Kosten zur Sicherung der Gesundheit der Mitarbeiter zehrten am Ergebnis, wie Iberdrola am Mittwoch in Bilbao mitteilte. Während der Konzernumsatz um 9 Prozent auf rund 33,1 Milliarden Euro sank, ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nur um knapp ein Prozent auf rund 10 Milliarden Euro zurück. Ohne ungünstige Wechselkurse wäre das Ebitda trotz Covid-19 sogar um rund 4 Prozent gewachsen.
Unter dem Strich erzielte Iberdrola einen um 4 Prozent gestiegenen Nettogewinn von 3,6 Milliarden Euro. Dazu trug ein positiver Einmaleffekt aus dem Verkauf der Beteiligung am Windkraftanlagenhersteller Siemens Gamesa bei. Für 2021 setzte sich Iberdrola nun einen Nettogewinn von 3,7 bis 3,8 Milliarden Euro zum Ziel und lag damit im Rahmen der Erwartungen der Analysten.
Die Aktionäre sollen für 2020 eine Dividende in Höhe von 42 Cent je Anteilsschein erhalten und damit 2 Cent mehr als ein Jahr zuvor. Für 2021 peilt Iberdrola eine weitere Steigerung auf 44 Cent an.
In den wirtschaftlich schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie kann Iberdrola auf ein sattes Finanzpolster blicken. Die Liquidität lag den Angaben zufolge zuletzt bei knapp 17,4 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Investitionen trotz der Corona-Krise auf etwas mehr als 9,2 Milliarden Euro und lagen damit vor allem dank des Geschäfts mit Erneuerbaren Energien rund 13 Prozent über dem Vorjahreswert. (dpa)
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